Über diese Website...

Formsignal Fahrt! Wieso nennt jemand seine Website nach etwas, das es allenfalls bruchstückhaft gibt? Bruchstückhaft? In den „Abschließenden Bemerkungen zum kombinierten zweiten und dritten periodischen Bericht Deutschlands“ (der Staatenprüfung) aus dem Jahr 2023 äußerte der „Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ der Vereinten Nationen seine Besorgnis (rechtlicher Begriff) über „die weitgehend fehlende Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr“. Dies ist nicht nur irgend eine Ansicht, sie stammt aus berufenem Mund durch die dafür maßgebliche Stelle.

Es geht in dieser Website um das Thema Barrierefreiheit und das im Sinne der Behindertengleichstellungsgesetze (von Bund und Ländern) und der UN-Behindertenrechtskonvention bezogen auf den Öffentlichen Verkehr mit Eisenbahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen und was sonst noch dazu gezählt wird. Und zwar aus Sicht der Menschen mit eingeschränkter Mobilität wie denen, die in ihrem Alltag auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind und weiterer Fahrgastgruppen.

Damit es für die betroffenen Menschen mit eingeschränkter Mobilität besser werden kann, versuchen verschiedene Organisationen der Menschen mit Behinderungen, auf unterschiedlichen Wegen die Bedarfe zu verdeutlichen.

Das Engagement der Mitstreiter ist dabei auf unterschiedliche Vorgehensweisen gerichtet. Manche basteln sich eine Website und stellen dort nach und nach Informationen ein. Ich zum Beispiel.

... und mich

Auch ich arbeite ehrenamtlich an verschiedenen Stellen mit, sei es regional bei der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar im Raum Mannheim - Ludwigshafen, sei es beim BSK Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Saarland e.V. als dessen Experte ÖPNV, sei es im Fachteam barrierefreie Mobilität des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. In diesem Rahmen geht es um Stellungnahmen zu Fahrzeugentwürfen, Nahverkehrsplänen und Unterlagen in Verfahren zur Planfeststellung und manchmal auch nur Details wie Zuwegungen zu Haltestellen und Erfordernisse für die Nutzbarkeit des ÖPNV für bestimmte Nutzergruppen. Ein Teil der Beratung findet intern oder für gleichgesonnene Organisationen statt, ein größerer Teil gegenüber Ministerien, Behörden, Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs, Herstellern, Zulieferern oder auch Verkehrsbetrieben und Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Oft geht es nur mit überschaubarem Zeitaufwand um kleinere Aufgaben. Manchmal ist die Unterstützung auf eine deutlich längere Zeit ausgerichtet und erfordert neben längerer Vorbereitung mit Fachtexten und technischen Unterlagen auch Zeit für umfangreiche Ausarbeitungen. Das kann die Mitarbeit in einem forschungsbegleitenden Arbeitskreis sein oder die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe, die bei der Überarbeitung der TSI PRM auf europäischer Ebene Unterlagen kommentiert und eigene Beiträge liefert. Siehe dazu auf der Seite TSI PRM.

Bernd Kittendorf auf dem Podium in Kirkel, Foto: Claudia Kittendorf-Wolf, 2024

Manches wird ganz herkömmlich in Treffen vor Ort unter Anwesenden besprochen, manches online mit den dafür üblichen Tools in regelmäßigen Videokonferenzen. Manches findet mittels E-Mail in „Email expert groups“ statt. Manchmal nehme ich an Ortsterminen teil, wenn es um die gebaute Umgebung geht. Zu hören war ich auch schon auf dem Podium bei entsprechenden Tagungen. Auch so etwas wie ein Workshop mit Studierenden in einem Seminarraum mit anschließender Exkursion kam schon vor. Idee dahinter: Es bringt den Mitmenschen wenig, wenn man Erfahrungen hat und sie nicht teilt.

Bernd Kittendorf im Homeoffice vor seiner Webcam

Ab und zu schreibe ich mal Artikel zu Themen um die Barrierefreiheit im ÖPNV. Mehrere sind in den letzten Jahren in der Fachzeitschrift Stadtverkehr erschienen, vereinzelte in Leben & Weg. Siehe dazu auf der Seite zu den Publikationen.

Ab und zu ist Beratung gewünscht, die nicht in den Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit passt, schon weil zusätzlich zu dem stets beträchtlichen Zeitaufwand auch noch Sach- und Reisekosten kommen. Das aber geht rasch über die Möglichkeiten von solchen Arbeitsgemeinschaften und Vereinen hinaus. Nicht immer geht es um Gutachten, die technisch und rechtlich ausloten sollen, was zulässig und realisierbar ist. Dafür gibt es spezialisierte Angebote. Das ist selbstverständlich wichtig; mir geht es jedoch stets mehr darum, was für die auf Barrierefreiheit angewiesenen Personen auch funktioniert. Und zwar nicht nur in dem Sinne von „ich komme damit klar“ und „das ist besser als nichts“. Außerdem lehrt die Erfahrung bei Sachverhalten zur Barrierefreiheit: etwas kann normgerecht sein und trotzdem (und manchmal sogar deshalb) eine Barriere darstellen. Nicht immer ist es gleich ein Forschungsprojekt, das für eine bestimmte Fragestellung ins Leben gerufen wird.

Natürlich sind wir hier nicht in Österreich, wo für Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern seit Anfang 2025 Barrierefreiheitsbeauftragte vorgeschrieben sind. Mit einem Blick in die dortigen Gesetze findet man im Behinderteneinstellungsgesetz (BEinstG) die §§ 22c bis 22g, bei denen man in den § 22h schauen muß, um die Anwendbarkeit auf diese Unternehmen zu erkennen. Ausdrücklich steht im Gesetz bei den Aufgaben der Barrierefreiheitsbeauftragten, sie sollen „mit Experten oder Expertinnen in den Behindertenorganisationen zusammenarbeiten“. Nicht alle solche Anfragen werden die Organisationen der Menschen mit Behinderungen für lau erledigen können. Hier in Deutschland werden viele Manager und Führungskräfte vermutlich die Chance verkennen, die in der Vorgabe steckt und eher auf eine Vermeidungsstrategie setzen. Schade für die Marktfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen in Ländern mit einem ausgeprägteren Anspruch an Inklusion und Barrierefreiheit.

Claudia Kittendorf-Wolf in Nürnberg in einem Straßenbahn-Triebwagen

Wer mich „Live und in Farbe“ und nicht nur „Online“ trifft, wird auch die auf dieser Website mehrfach erwähnte Frau Claudia Kittendorf-Wolf treffen. Wie viele Menschen mit einer Schwerbehinderung bin ich stets mit (m)einer Begleitperson (hier: Ehefrau) unterwegs. „Das muß auch ohne gehen“, sagte man mir bei einem Verein - bei dem ich im gewählten Vorstand war - und daraufhin ausgetreten bin.

Natürlich brauchen die Organisationen der Menschen mit Behinderungen Vernetzung und eigene Informationsquellen. Hier aus dem immer wieder lesenswerten News-Letter des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V. (Dankeschön an Jutta Pagel-Steidl für die Mühe) ein Zitat der Woche: „Wenn du dir die Butter vom Brot nehmen lässt, dann hast du irgendwann nicht mal mehr das Brot“ (Bernd Stromberg, fiktive Person und Hauptfigur der Serie „Stromberg“).

Für meine Anschrift verweise ich auf das Impressum.

(bk, zuletzt geändert 2025-12-01)

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© Bernd Kittendorf, 2025. Ansprechstelle / E-mail Adresse: info@barrierefreiheit-im-oeffentlichen-verkehr.de

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